Springe zum Inhalt der Seite
zeroseven design studios
22.01.2020

Software für Designer

Adobe ist mit der Creative Cloud der Platzhirsch bei vielen Designer, Web- und App-Entwicklern. Dabei bietet der Softwaremarkt rund um den Bereich Web- und App-Entwicklung einige Tools an, die gegenüber den Adobe-Lösung klare Vorzüge haben.
Es lohnt sich wirklich einmal links und rechts über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Nicht nur im Bereich der Web- und App-Entwicklung gibt es interessante Alternativen, vor allem in der Bildbearbeitung, Layout und Illustration gibt es Lösungen, die in vielerlei Hinsicht für uns Kreative eine echte Alternative darstellen können.
Es ist wirklich auffällig, dass die meisten Software-Lösungen fast nur mit einer einmaligen Lizenzzahlung auskommen und die Mietlösung, so wie wir die von Adobe kennen, nicht bevorzugen.

Prototyping- und Screendesign-Software

Im Bereich Prototyping und Screendesign-Software hängt Adobe der Konkurrenz hinterher. Adobe hat mit XD sehr spät eine Softwarelösung für die Gestaltung und das Prototyping von Websites und Apps entwickelt. Zwar bietet die App eine gute Integration in die Creative Cloud, doch im Funktionsumfang ist Sketch oder Invision Studio deutlich umfangreicher. Sketch verfügt darüber hinaus um eine Vielzahl von Plugins und Erweiterungen, was die Software noch flexibler und die Workflows noch besser machen. Wir setzen zum Beispiel intern bei uns in der Agentur Sketch ein. Unser Workflow ist dahingehend optimiert, dass wir die komplette Abstimmung mit dem Kunden über die Invision Cloud realisieren. Ein weiterer Vorteil der Invision Cloud ist, dass aus den gestalteten Seiten der Programmierer verwendbaren CSS-Code entnehmen kann und somit alle relevanten Informationen schon direkt als Code-Schnipsel verwenden kann. Ähnlich funktioniert Invision Studio. Es lohnt sich hier auf jeden Fall beide Lösungen genauer zu betrachten.

Alternativen zu Adobe Photoshop

Im Bereich Photoshop ist klar festzuhalten, dass Adobe mit Photoshop nun seit über 20 Jahren eine menge Erfahrung im Bereich der Bildbearbeitung hat. Die von mir hier vorgestellten Software-Lösungen bieten Stand heute noch nicht den Funktionsumfang von Adobe Photoshop. Für viele Anwender ist der Funktionsumfang aber nicht zwingend erforderlich. Je nach Anwendung findet sich hier dann schnell eine Alternative, wo sich ein Umstieg lohnen kann. Die beiden Softwarelösungen von Affinity Photo und Pixelmator Pro bestechen trotz ihrer jungen Jahren heute schon mit vielen guten, durchdachten Werkzeugen. Affinity Photo ist seit der Version 1.8 nun auch mit den Smart-Vector-Objects von Photoshop kompatibel und kann umfangreiche Photoshop-Dateien mit verschachtelten Ebenen meist fehlerfrei darstellen. Ich denke Affinity wird spätestens mit der 2.0er Version eine ernste Alternative zu Photoshop sein.

Alternative zu Adobe Illustrator

Im Bereich der Illustrations-Software gibt es neben Adobe Illustrator auch einige sehr gute Alternativen. Hier glänzt vor allem Affinity Designer oder auch CorelDRAW. In diesem Bereich stellt sich die Frage, für welche Zwecke die Illustrations-Software benötigt wird. Wenn es rein um die Illustration von Grafiken geht, solltet ihr Euch die hier aufgeführten Software-Lösungen einmal genauer anschauen. Affinity Designer ist wie Affinity Photo mit den Adobe Formaten kompatibel und kann .ai Dateien ohne Probleme öffnen. Hier sehe ich vom Funktionsumfang keinen großen Vorsprung mehr von Adobe Illustrator. Die Softwarelösung Vectornator ist ebenfalls ein Blick wert. Vectornator hat seinen Ursprung in einer Illustrationssoftware für iPad‘s. Über diesen Weg entstand dann eine Desktop-Anwendung. Die Bedienung erinnert stark an die iPad App, bietet aber alle notwendigen Funktionen. Und das absolut interessante dabei ist, dass die Software derzeit noch kostenlos ist. Ebenso erwähnenswert ist Inkscape. Diese Illustrations-Software gibt es für drei Plattformen und ist derzeit auch noch kostenlos.

Alternative zu Adobe InDesign

Im Publishing-Bereich war früher QuarkXpress der Marktführer. Bevor Adobe mit InDesign auf den Markt kam, gab es zu QuarkXpress nicht wirklich eine Alternative. Leider hatte Quark die Entwicklung damals komplett verschlafen und deutlich an Marktanteil verloren. Über Jahre hinweg war es sehr ruhig um QuarkXpress. Das hat sich aber mittlerweile geändert. QuarkXpress hat mir der Version 2019 nun wieder eine Lösung auf den Markt gebracht, die es mit InDesign ohne Probleme aufnehmen kann. Dabei fällt vor allem ins Gewicht, dass QuarkXpress seit der 2019er Version zum InDesign IDML-Format kompatibel ist. Darüber hinaus versucht QuarkXpress die Lücke zur Webentwicklung durch flexible Layouts und Webdesignfunktionen zu schließen. Ein absolut interessanter Ansatz.
Affinity Publisher ist aktuell mit der 1.8er Version auf dem Markt. Die 1.5er Einstiegsversion war von Grund auf eine sehr gute Lösung, wenn noch nicht eine ernsthafte Konkurrenz zu InDesign. Seit der 1.8er Version hat sich das meiner Meinung nach total geändert. Wie Quark bietet Affinity Publisher eine Kompatibilität zu InDesign über das IDML-Format. InDesign Dokumente die im IDML-Format abgespeichert werden, können in Affinity Publisher problemlos geöffnet werden. Lediglich der Export von Affinity Publisher zu InDesign ist derzeit noch nicht möglich. Von der Bedienung her hat mich Affinity Publisher von Anfang an überzeugt. Hier merkt man, dass die Software von Grund auf neu entwickelt und programmiert wurde. Einige tolle Funktionen finden sich hier, die InDesign nicht bietet. Ähnlich wie bei Affinity Photo schätze ich die Entwicklung von Affinity Publisher so ein, dass mit der 2.0er Version die volle Kompatibilität zu InDesign gegeben ist und Affinity Publisher mehr als eine Konkurrenz zu Adobe ist. Ich verwende mittlerweile nur noch den Publisher. Er hat sich einwenig zu meiner Lieblingssoftware entwickelt.

Alternative zu Adobe AfterEffects und Adobe Premiere

AfterEffects als auch Premiere greifen wie Photoshop auf eine langjährige Entwicklung zurück. Alles was die beiden Lösungen hier im Filmbereich bieten ist absolut professionell. Auch hier gibt es alternative Lösungen, die generell vielen Anwendern lange reichen werden. Gerade DaVinci Resolve ist eine super Video-Schnittsoftware. Was hier wirklich erstaunlich ist, die Software ist Kostenlos, wenn man nicht zwingend DaVinci Resolve Studio benötigt und im Videoschnitt eine 4K Auflösung schneiden möchte oder diverse 3D-Funktionen oder FX Filter benötigt. Die lizenzpflichtige Version kostet gerade einmal 325,00 Euro. Das ist wirklich eine Alternative, die ein Blick wert ist.
Auch Apple bietet einige gute alternative Lösungen zu Premiere und AfterEffects.

Alternative RAW-Software zu Adobe Lightroom

Lithroom ist seit Jahren fast unangefochten der Platzhirsch in der RAW-Datei Bearbeitung und Verwaltung. Mittlerweile auch nur noch über die Cloud zu nutzen. Was Vor- und Nachteile haben kann. Dabei bietet der Softwaremarkt gerade in diesem Segment die besten Alternativen zur Adobe Lösung. Bei vielen Profi-Fotografen ist Capture One gesetzt und gut verbreitet. Mein Ursprung liegt in Apple‘s Aperture. Die leider eingestellt wurde. Der Umstieg zu Lightroom viel mir damals nicht schwer. Wirklich glücklich war ich mit Lightroom aber nie, da mein Workflow in der Bildverwaltung eigentlich nach einer netzwerkfähige Lösung schreit. Damit meine ich einfach, dass ich von mehreren Arbeitsplätzen über ein Netzwerk auf RAW-Daten zugreifen möchte um diese zu bearbeiten. Mit dieser Anforderung haben sich für mich schnell zwei Lösungen herauskristallisiert. Einmal DxO und ON1. Anfangs war ich eher bei DxO, die neben der Software auch Hardware für Fotografen entwickeln. Seit der 2020er Version von ON1 arbeite ich fast nur noch mit ON1. Das beeindruckende dabei ist, dass ON1 mittlerweile einige Funktionen mitbringt, die bereits in den Bereich der Bildbearbeitung von Photoshop gehen. Bilder mit Text zu versehen, das Maskieren oder Freistellen von Objekten ist in ON1 extrem gut und einfach gelöst. Mit ON1 habe ich für mich eine Lösung gefunden, die neben dem Funktionsumfang für den einmaligen Preis von derzeit knapp 50$ die beste Alternative zu Lightroom darstellt. Nebenbei nutze ich aber hin und wieder auch noch DxO.

Software zur Gestaltung von Schriften

Das Gestalten von Schriften ist für mich eine Herzens-Angelegenheit. Damit hatte ich Mitte der 90er schon mit Fontographer angefangen. Diese Lösung gibt es heute noch, wurde aber schon seit Jahre nicht wirklich weiter entwickelt. Mit Glyphs findet sich in diesem Bereich eine Softwarelösung, die sich auf das Wesentliche in der Schriftentwicklung konzentriert und dabei das einfache Arbeiten nie aus den Augen verliert. Glyphs ist schnell zu erlernen und bietet für mich in vielerlei Hinsicht auch eine Alternative zu Illustrations-Software. Wenn es um Logo-Entwicklungen geht, arbeite ich lieber mit Glyphs als mit einem Illustrationsprogramm. Das extrem genaue und einfache Zeichnen von Pfaden ist hier für mich ein Kriterium, warum ich so oft zu Glyphs greife. Auch der Preis von knapp 250 Euro ist eine gute Investition für jeden Grafiker.

Alles in allem bleibt aber bei allen Lösungen festzuhalten, dass Adobe mit ihrer Cloud unterschiedliche Software-Lösungen miteinander verknüpft hat. Darüber hinaus können noch Schriften oder auch Bilder direkt über InDesign aus der Cloud integriert werden. Das Gesamtpaket von Adobe ist hier sicherlich am durchgängigsten. Dafür zahlt man dann auch jeden Monat eine ordentliche Lizenzgebühr. Die Alternativen die sich heute auf dem Markt verbreiten, haben die Chance erkannt, dass es vermutlich viele Designer gibt, die sich mit einer einmaligen Lizenz überzeugen lassen. Den Ansatz, den Affinity verfolgt und seine drei Lösungen auch sehr überlegt miteinander verknüpft hat und somit ein übergreifendes Arbeiten in den drei Programmen ermöglicht, ist nicht weniger schlecht, wie die Cloud Lösung von Adobe. Dabei ist Affinity mit ihrer Suite gerade noch im Anfangsstadium. Ich bin überzeugt, dass wir mit der 2.0er Version von Affinity die Alternative zu Adobe haben werden und dass viele Designer dann Adobe den Rücken kehren werden. Dabei ist aber aus meiner Sicht die Kompatibilität zu InDesign eine zwingende Voraussetzung. Ich kann mir heute aber nicht vorstellen, dass Affinity diese Hürde nicht meistern wird.
Wir sind auf die Entwicklung in diesem Bereich gespannt.

Ich freue mich, Sie mit diesem Blogbeitrag zu inspirieren, die Welt durch einzigartiges Design mitzugestalten.

Thomas Seruset CEO - Geschäftsführender Gesellschafter
Springe an den Anfang der Seite